CO-OP in der Ergotherapie

Was bedeutet CO-OP? Es bedeutet vor einer Handlung zunächst einmal zu überlegen und laut aus zu sprechen wie ich etwas tun will und das in kleinen beschreibenden Schritten bis ich meine Handlung zufriedenstellend ausgeführt habe.

Namensübersetzung CO-OP:
= englisch: cognitive orientation to occupational performance = deutsch: zielgerichtet denkende Betätigungs Durchführung
Entwickelt von Frau Dr. Helene Polatajko und Kollegen in Kanada.

Wie und wann wird CO-OP durchgeführt?

Die CO-OP Technik wird in den Deutsch-Schweizerischen Leitlinien bei der Diagnose UEMF (= umschriebene Entwicklungsstörung motorischer Funktionen) als wirksam empfohlen und gilt somit derzeit als die Behandlungstechnik im Diagnosefall. Der Patient wird durch die Therapeutin mit Hilfe gezielter Fragetechniken bis hin zu seinem Betätigungsziel begleitet. Er wird in einen Denkablauf geführt, welcher diese Stationen enthält: Handlungsziel benennen > überlegen, sagen, planen> handeln, Plan ausführen> Plan überprüfen > Plan verändern, wenn nötig. Somit ergibt sich im günstigsten Fall eine neue oder verbesserte Handlungsplanung, die eine erfolgreiche Handlungsausführung ermöglicht.

In den ersten Therapieeinheiten werden klare Ziele des Patienten erarbeitet und festgelegt. Dann wählt der Patient das erste Ziel und demonstriert, wie er die Handlung derzeit ausführen kann. Die Therapeutin beobachtet dabei genau, wie er es durchführt und bis wohin die Betätigung gelingt. Ab da, wo die Ausführung sozusagen hakt, ist es ihre Aufgabe den Patienten zur Planung zu führen, wie er es anders und Schritt für Schritt schaffen könnte sein Ziel zu erreichen. Dieses sprachliche Planen wird gelenkt, es wird jedoch wird nicht vorgesagt, was der Patient tun sollte. Es handelt sich also um eine indirekte, begleitete Entdeckung. Der Patient erlebt seine eigenen Möglichkeiten der Handlungsplanung und wird gestärkt in den Bereichen Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit.

Im Bereich der Kinderheilkunde ist in den Therapieeinheiten immer ein Elternteil oder die Bezugsperson des Kindes / Jugendlichen mit dabei. Die Therapeutin dient ihnen hier als Vorbild, von dem sie selbst das CO-OP Vorgehen erlernen, um dies in ihrem Alltag umzusetzen (= Generalisierung). Hilfe zur Selbsthilfe ist neben dem schnellstmöglichen Erreichen der Ziele unser Wunsch für sie und ihr Kind.